Die Glocken
Von 1340 – 1346 wurden die beiden Türmen der Bartholomäuskirche gebaut. Der nördliche diente als Hochwachtturm, der südliche als Kirchturm. In ihm (und auf ihm) befinden sich 5 Glocken.
Glocke 1:
Dominica , Große Glocke (rechts) c‘
Gegossen: 1855 Fa. Louis Neubert in Ludwigsburg.
Breite 160 cm / Höhe 125 cm / Gewicht 2,314 t Aufschrift: Aus dem Erz der im Jahre 1487 gegossen Glocke umgegossen im Jahre 1855. ,,Lobe Zion deinen Gott“ 3 Wappen: Spitalkreuz, Bär zu Johannes Betz, das Stadtwappen von Markgröningen, ein Reichsadler mit darüber liegenden Sternen.
Geschichte: Glocke 1 war 1850 zersprungen und auf dem Turm zerschlagen worden. Da beriet seinerzeit die Fa. Neubert die Kirchengemeinde dahingehend, die Glocken 1 und 2 neu gießen zu lassen, was auch 1855 geschah. Die Glocken 1 und 2 wurden mit Schreiben vom 18.6.1917 von der Enteignung und Ablieferung zurückgestellt. Glocke 1 wurde im 2. Weltkrieg abgeliefert und nach dem Krieg im Hamburger Hafen gefunden, Sie kam 1948 wieder nach Markgröningen zurück.
Glocke 2:
Betglocke , zweite Glocke (links) e‘
Gegossen: 1854 Fa. Louis Neubert in Ludwigsburg.
Breite 127 cm / Höhe 100 cm / Gewicht 1,250 t
Aufschrift: Aus dem Erz der im Jahre 1272 von Graf Hartmann d.Ä. von Gröningen gestiftete Glocke, umgegossen im Jahre 1854. ,,Die Gemeinde der Heiligen soll IHN loben“
Glocke 3:
Kreuzglocke , Glocke Mitte unten g‘
Gegossen: 9. Juli 1954 Fa. Heinrich Kurtz, Stuttgart.
Breite 103 cm / Höhe 89 cm / Gewicht 0,657 t
Aufschrift: Zum Gedächtnis der Gefallenen der beiden Weltkriege 1914/18 und 1939/45. ,,Er ist unser Friede“.
Geschichte: Die ebenfalls historische Vorgängerglocke aus dem Jahre 1273 wurde von Graf Hartmann d. J. gestiftet und 1854 auch umgegossen – am 25.06.1917 abgenommen- 1923 neu gegossen – 1933 umgegossen- 1942 wieder abgeliefert und eingeschmolzen.
Glocke 4:
Taufglocke , Glocke Mitte oben a‘
Gegossen: 2.Marz 1956 Fa. Heinrich Kurtz, Stuttgart.
Breite 94 cm / Höhe 81 cm / Gewicht 0,467 t
Aufschrift: Gestiftet vom Verband der Heimkehrer – Ortsverband Markgröningen als Heimkehrerdank und Vermisstengedenkglocke.
Psalm 126‘‘: Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden: der Herr hat Großes an ihnen getan! Der Herr hat Großes an ihnen getan: des sind wir fröhlich. Herr, bringe zurück unsre Gefangenen, wie du die Bäche wiederbringst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Gaben.
Glocke 5:
Viertelstundenschlag-Glocke
Ein weiteres kleines Glöcklein a“ ist als Viertelstundenschlagglocke frei hängend und völlig offen an der Stange des Turmknaufs montiert. Es ist die älteste Glocke der Bartholomäuskirche und mit dem Text versehen: „Martin Miller zu Esslingen gos mich 1604.“
Glocke 6:
Friedensglocke vom Nordturm
Die Laterne über der Wachstube des Nordturms besaß bis 1942 ebenfalls eine Glocke, die zu Kriegszwecken abgeliefert werden musste. Eine neue Glocke mit dem Grundton A‘ wurde 2017, also 75 Jahre später, vom Förderverein Bartholomäuskirche gestiftet. Sie wurde von der Firma Rincker in Sinn am 13. Juni gegossen und trägt die Aufschrift „Friede, Ökumene, Verständigung“.
Die Glocke
nweihe in der Bartholomäuskirche war am 29. Juni 2017. Die Glocke selbst wurde am 4. und 5. Juli 2017 von der Firma Hörz aus Biberach montiert. Diese Glocke hat ein Gewicht von 84 kg, ihr Durchmesser beträgt 49,4 cm und ihre Höhe 45,6 cm einschließlich der 4-ohrigen Krone.
Sie erklingt zu ökumenischen und besonderen Anlässen des kirchlichen und städtischen Lebens. Ihr Klang ist auf die Glocken des Kirchturms abgestimmt.
Eine ausführliche Dokumentation der Geschichte der Glocken hat der ehemalige Kirchengemeinderat Roland Hirsch erstellt. Siehe: www.kirchplatz.info/glocken.html